Alles- oder Nichts-Prinzip

Das Alles- oder Nichts-Prinzip besagt, dass eine motorische Einheit immer als Ganzes reagiert und auf einen Reiz anspricht. Dazu muss der Reiz aber eine gewisse Mindestreizstärke (überschwelliger Reiz) haben. Die Kontraktionsstärke (Kraftentwicklung) innerhalb einer motorischen Einheit ist
unabhängig von der Höhe des Reizes und immer gleich (kann allerdings durch Training mittelfristig erhöht werden). Die Abstufung der Kraft, mit der ein Muskel arbeitet, kann also prinzipiell nur über die Anzahl der motorischen Einheiten erfolgen, nicht über mehr oder weniger Kraftentwicklung der einzelnen Muskelfasern.

Wichtig:
Die motorischen Einheiten kontrahieren bei Erregung (durch das Nervensystem) bei einem Reiz stets nach dem „Alles oder Nichts“ Prinzip, vollständig oder gar nicht.
  • Unterschwelliger Reiz: „Nichts“ – keine Reaktion, da Reizschwelle nicht überschritten wurde
  • Überschwelliger Reiz: „Alles“ – Reizschwelle wurde überschritten, die komplette motorische Einheit kontrahiert