Vorbeugen gegen Diabetes-Typ-2
500 000 Neudiagnosen pro Jahr
Typ-2-Diabetes nimmt deutschlandweit zu. VDBD fordert die Umsetzung verhältnispräventiver Maßnahmen.Jedes Jahr erhalten etwa 500 000 gesetzlich Krankenversicherte in Deutschland neu die Diagnose Diabetes Typ 2. Bei vielen Betroffenen bleibt die Stoffwechselerkrankung aufgrund unspezifischer oder fehlender Symptome lange unentdeckt. In Deutschland wird von einer Dunkelziffer von etwa zwei Millionen Menschen ausgegangen. Laut einer Gesundheitssurvey des Robert Koch-Instituts (DEGS1-Studie) handelt es sich bei 21 Prozent der Gesamtprävalenz um einen Prädiabetes (1). „Von einem Prädiabetes sprechen wir, wenn die Zuckerwerte im Blut zu hoch sind, aber noch unter dem Grenzwert für Typ-2-Diabetes liegen“, erklärt Dr. rer. medic. Nicola Haller, Vorstandsvorsitzende VDBD. „Die Betroffenen besitzen ein erhöhtes Risiko, in den nächsten Jahren einen Diabetes zu entwickeln.“ Menschen, bei denen das Risiko frühzeitig entdeckt wird, haben eine gute Chance, die Entstehung eines Typ-2-Diabetes abzuwenden.
„Häufig tragen eine ungesunde Ernährung, zu wenig Bewegung und das daraus resultierendes Übergewicht dazu bei, dass der Zuckerstoffwechsel aus dem Lot gerät. Eine gesunde und ausgewogene Ernährung sowie ausreichend Bewegung kann eine Verschlechterung aufhalten und die Werte oftmals wieder normalisieren“, so Haller. Generell gilt: Eine gesunde Lebensweise ist die beste Vorbeugung gegen Typ-2-Diabetes.
Unser heutiges Lebensumfeld erschwert das jedoch“, so Dr. Gottlobe Fabisch, Geschäftsführerin des VDBD. „Hochkalorische, fett- und zuckerhaltige Lebensmittel sind heute überall leicht zugänglich und zudem oft sehr günstig. Regelmäßige körperliche Betätigung kommt bei den meisten Menschen im Gegensatz zu kurz.“ An dieser Stelle kommt die Verhältnisprävention ins Spiel, wie Experten die Schaffung gesundheitsfördernder Strukturen nennen. „Mit Maßnahmen wie täglich mindestens einer Stunde Bewegung in Kitas und Schulen, der Besteuerung von fett- und zuckerhaltigen Lebensmitteln oder aber dem Verbot von an Kinder gerichteter Werbung für ungesunde Lebensmittel und Getränke können wir bereits in der heranwachsenden Generation einen Grundstein für eine gesunde Zukunft legen“, betont Fabisch.
Quelle: (1) Jacobs E, Rathmann W (2017): Epidemiologie des Diabetes in Deutschland