Das Epithelgewebe – Grenzgänger und Tunnelbauer

Was ist unter Epithel zu verstehen? Das Gewebe, das diesen Namen trägt, übernimmt gleich mehrere wichtige Aufgaben im Körper. Zunächst hat es eine Schutzfunktion – alle Körperoberflächen sind von Epithelzellen bedeckt, die das sensible Innere gegen äußere Gefahren abschirmen. Diese Zellen – auch Epithelien genannt – sind dicht aneinander gereiht und bilden so eine natürliche Barriere. Epithelgewebe befindet sich im Darm, in der Bauchspeicheldrüse und auf der Haut. Weitere Funktionen sind Sekretion und Stofftransport. Die Epithelien prüfen, welche Moleküle und Ionen das Blut mit der Gewebsflüssigkeit austauscht – denn diese müssen dazu die recht dünne Epithelmembran passieren. Auch Schläuche bzw. Tunnel können die Epithelzellen bilden. Die Zellteilungsrate ist enorm hoch, gerade auf der viel beanspruchten Haut. Dort erneuern sich die Zellen alle ein bis zwei Monate.


Aufbau des Gewebes

Die Epithelzellen besitzen keine eigenen Blutgefäße. Ihre Membran trennt sie vom Bindegewebe, das sich direkt unter dem Epithelgewebe befindet und wo Blutgefäße vorhanden sind. Je ein Nerv trennt eine Epithelie seitwärts von der nächsten. Auf ihrer Oberfläche befinden sich kleine Höcker oder Ausbuchtungen, mit denen sie eine Oberflächenvergrößerung vornehmen kann. Das Epithelgewebe kann man sich somit als dicht gewebten Teppich vorstellen, der nach allen Seiten hin hochwertig gearbeitet ist.


Epithelien sorgen für eine schnelle Wundheilung

Auch bei Verletzungen sind Epithelzellen ein wichtiger Faktor. Denn sie sorgen dafür, dass eine Wunde schrittweise zuwächst – vom Rand aus. Bei diesem Prozess ist das Epithelgewebe für das menschliche Auge besonders gut sichtbar, da es hier in den Farben Rosa und Weiß auftritt. Die Epithelien wehren Mikroben und andere schädliche Fremdkörper von der Wunde ab und leisten an dieser Stelle ihren wohl wichtigsten Dienst.